Geschichtliche Entwicklung der Podologie
Schon die alten Ägypter beschäftigten sich mit der Fußpflege. Das älteste Buch der Heilkunde, der Papyros Ebers (um 1500 vor Christus), nennt bereits das ägyptische Wort "äb", was nach dem Übersetzer dieser Schrift (H.Joachim) Hornhaut bedeutet.
Auch Hippokrates (460-377 vor Christus) beschäftigte sich schon mit dem Fußübel.
Damals mussten vorallem Truppen lange Fußmärsche tätigen. Dabei wurden die Füße sehr stark belastet und viele waren nicht mehr Kampffähig. Das Ausfallen vieler Soldaten führte zu erhöhtem Interesse an der Fußpflege.
Zu Beginn der Zeitrechnung nach Christus beschäftigen sich Gaius Plinius Secundus (23-79), Marcellus Empiricus und Aetius mit dem "Hühnerauge". Neben dem eingewachsenen Nagel, eines der schmerzhaftesten Fußübel.
Im späteren Verlauf, ab dem 12.Jahrhundert entstand einer neuer Berufszweig, der des Baders. Er beschäftigte sich mit der niederen Chirurgie und dem Rasieren. Ihre Haupttätigkeit lag im Betreiben einer Badestube.Sie mussten sich damals nicht an die für Ärzte geltenden Verordnungen halten. Sie entfernten bereits Hornhaut und Warzen.Sogar Zähne wurden von Bader gezogen. Sie galten als heilkundige des Volkes. Schon damals war der Beruf des Arztes nur an einer universitären Ausbildung gebunden und nur für die oberen Schichten der Gesellschaft möglich.
Ab dem 18. Jahrhundert führten in Deutschland überwiegend jüdische Emigranten Fußpflege durch. Ihnen war eine Ausbildung in Deutschland und Österreich verboten. Fußpflege war zu diesem Zeitpunkt nicht anerkennungswürdig und unterlag folglich keinem innungszwang.
Die Fußpflege in Deutschland
Nach dem 2. Weltkrieg lösten die Alliierten das von 1941 erlassene Gesetz über die Ausbildung und Abschlussprüfung von Fußpflegern. Ausser der in den 30 Jahre gegründete amerikanischen Firma Scholl, Lehrinstitut der Fußpflege GmbH in Berlin, war keine offizielle Stelle mehr bekannt für den Beruf der Fußpflege.
Zwischen den Jahren 1946 und 1948 bildeten sich zwei Interessengruppen mit verschiedenen Orientierungen.
Eine Gruppe übernahm die medizinisch ausgerichtete Berufsausübung des Baderes.
1955 schlossen sich ansässige Berufsverbände zum Zentralverband der Mediznischen Fußpfleger Deutschland e.V. (ZFD) zusammen.
Die handwerkliche Ausrichtung des Berufes entwickelte sich in Richtung Orthopädie weiter.
Bader:
- Fußpflege entwickelte sich zur kosmetischen und medizinischen Fußpflege. Später entwickelte sich die medizinische Fußpflege weiter zur Podologie
- Der handwerklichen Beruf entwickelte sich zum Orthopädieschuhtechniker
Seit 2002 ist der Beruf des medizinischen Fußpflegers / medizinischen Fußpflegerin gesetzlich geschützt.
Somit dürfen nur Podologen eine medizinische Fußpflege durchführen !